Smart Mobility V2X – Smarte Mobilität mit nachhaltigem E-Carsharing und bidirektionalem V2X
Das Projekt untersucht, wie in einem Areal mit einem Multistakeholder-Management neue Lösungen für eine smarte Mobilität entwickelt werden können. Dazu wird in einem Areal mit Sektorkopplung und E-Carsharing ein intelligentes Regelungs- und Tarifsystem eingeführt, um das Mobilitätsverhalten von Bewohnenden sowie den Eigenverbrauch des Areals zu optimieren und neue Geschäftsmodelle wie das Angebot von Systemdienstleistungen (V2X) aufzuzeigen.
Ausgangslage Forschungsprojekt Smart Mobility V2X
Das Forschungsprojekt Smart Mobility V2X baut auf einem Pilotprojekt in Basel auf, das unter dem Titel „Optimierung der Kopplung zwischen Elektrofahrzeugen und (Gebäude-) Energiemanagementsystemen (OKEE)“ die innovative Umsetzung eines Vehicle-to-Home-Ansatzes verfolgt.
Im OKEE-Projekt setzen die novatlantis GmbH, die zhaw, die ADEV Energiegenossenschaft und die Smart Energy Control GmbH im Rahmen der „Pilotregion Basel für eine 2000-Watt-Gesellschaft“ die Integration von Elektrofahrzeugen (EVs) in die (Gebäude-) Energiemanagementsysteme um. Als Umsetzungspartnerin beteiligt sich auch die Stiftung Habitat, so dass erstmals in der Schweiz ein komplexes Vehicle-to-Home (V2H) Pilotprojekt mit einem Car-Sharing-Konzept kombiniert wird, um den Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom in einem nach den Zielsetzungen der 2000-Watt-Gesellschaft entwickelten Areal zu erhöhen, indem ein mobiler Speicher auch stationär benutzt wird.
Die Umsetzung im Areal „Erlenmatt Ost“ in Basel ab Januar 2018 basiert auf dem gemeinsamen Interesse aller Partner an der praktischen Erprobung von Lade- und Eigenverbrauchslösungen für und mit Elektromobilität in grösseren Arealen. Dazu werden Ladestationen, Elektrofahrzeuge und eine entsprechende Kommunikations- und Steuerungslösung in Erlenmatt Ost co-finanziert, installiert, betrieben und für ein Jahr wissenschaftlich begleitet.
Für das Forschungsprojekt Smart Mobility V2X hat dies den grossen Vorteil, dass der Aufbau und die Bewirtschaftung eines E-Carsharing-Angebots mit Elektrofahrzeugen auf einem 2000-Watt-Areal für die Bewohnenden und Mitarbeitenden zur exklusiven Nutzung bereits realisiert wurden. Es stehen 2 bidirektional ladefähige E-Fahrzeuge (Nissan Leaf, Nissan Evalia) zur Verfügung. Das Areal-interne EV-Angebot ist ein optimaler Einstieg (Richtwert für ein klassisches Car-Sharing: 2 EVs pro 80 interessierte und 500 potentielle Nutzende) und kann später ausgebaut werden. Es bietet den Interessierten eine zukunftsweisende Möglichkeit, ihre MIV-Mobilitätsbedürfnisse bequem, flexibel, kostengünstig und ergänzend zum Öffentlichen und Langsam-Verkehr zu befriedigen. Das E-Carsharing ermöglicht aufgrund des Sharing-Ansatzes eine ressourceneffiziente Mobilität und aufgrund der Elektro-Fahrzeuge eine energieeffiziente und CO2-arme Mobilität.
Forschungsfragen Smart Mobility V2X
- Inwiefern eignet sich ein E-Carsharing-Modell, um sowohl eine nachhaltige Mobilitätslösung als auch einen optimalen Eigenverbrauch in einem Areal umzusetzen?
- Mit welchen technischen und organisatorischen Massnahmen können Strom und Mobilität in einem Areal gemeinsam optimiert werden?
- Wie und mit welchen Massnahmen können die Nutzenden und ihre Mobilitätsbedürfnisse im Areal eingebunden werden?
- Welche Vehicle-to-Grid (V2G)- und Energiehandels-Geschäftsmodelle können zukünftig in Arealen mit einer Vielzahl von Elektrofahrzeugen umgesetzt werden?
Forschungsziele Smart Mobility V2X
- Z1: Mit E-Carsharing die Sektorkopplung umsetzen
- Z2: Nutzende einbinden und Mobilitätsverhalten steuern
- Z3: Durch Einbindung von E-Mobilität den Eigenverbrauch optimieren
- Z4: V2G-Systemdienstleistungen anbieten
- Z5: Dissemination, Wissenstransfer und Kommunikation sicherstellen
Forschungsprojekt Smart Mobility V2X in IEA-Programm “Hybrid and Electric Vehicle HEV”
Das Forschungsprojekt Smart Mobility V2X ist integriert in das Programm “Hybrid and Electric Vehicle – Technology Collaboration Programme HEV TCP” der International Energy Agency IEA. In Task 43 werden speziell Fragen zu “Vehicle Grid Integration” (VGI) bearbeitet.
Das Kick-Off Meeting von Task 43 fand im Mai 2019 in Lyon (F) statt:
- Ziele und Aufgaben Task 43
- Zusammenfassende Resultate des ersten Workshops

Aktivitäten im Bereich Dissemination, Wissenstransfer und Kommunikation von novatlantis
- 3/2019 Projekthomepage ist online
- 5/2019 Präsentation «E-car sharing and bidirectional V2X: insights into applied research projects in Switzerland», Workshop IEA-Task 43 Vehicle Grid Integration
- 7/2019 Kommunikationskonzept liegt vor
- 8/2019 Einsitz Dr. Anna Roschewitz in das Advisory Board des ETH-Forschungsprojektes «Enabling Flexible Electric Vehicle Grid Integration» (ErVIn), Projektleitung Dr. Annegret Stephan, SusTec, ETH Zürich. Präsentation Kick-Off Meeting Projekt ErVIn.
- 8/2019 Nationale Mobilitätskonferenz ARE: Open Session Dr. Anna Roschewitz und Dr. Astrid Björnsen (WSL) «Die Sektorkopplung als Schlüssel zu einem nachhaltigen Mobilitäts- und Energiesystem – am Beispiel von E-Carsharing». Das Fotoprotokoll der Session mit handgezeichneten Postern gibt Einblick in das Wissen und die Einstellungen der Fachpersonen zum Thema.
- 9/2019 Mobilitätsarena: Referat Anna Roschewitz Mobilitätsarena 2019 «E-Carsharing in das Energiemanagementsystem eines Areals integrieren: Erkenntnisse aus einem innovativen Umsetzungsprojekt»
- 10/2019 Fachveranstaltung “Sektorkopplung und V2X im Basler Areal Erlenmatt Ost”: Referate und Fotos
- 4/2020 Erster Zwischenbericht “Smarte Mobilität V2X” als kompakter Überblick mit vielen Abbildungen. Der erste Zwischenbericht zum dreijährigen Forschungsprojekt gibt Auskunft über die Arbeiten, Erfolge und auch Hürden dieser zukunftsweisenden Umsetzung.
- 4/2021 Der zweite Zwischenbericht 2020 “Smarte Mobilität V2X” findet sich hier und enthält aktuelle Informationen über die Arbeiten im zweiten Projektjahr. Der Fokus liegt dabei auf der Optimierung des smarten Energiemanagers und auf der Simulation.
- 2/2022 Ein neuer Fachartikel zum Projekt von B. Vogel im Auftrag des BFE greift u.a. erste Ergebnisse der Verhaltensintervention auf.
- 2/2022 Im Video-Interview von B. Vogel im Auftrag des BFE erläutert Andreas Appenzeller (ADEV) die Chancen und Herausforderungen des Projektes.
- 4/2022 Der Schlussbericht gibt umfassend Auskunft über das angewandte Forschungsprojekt “Smarte Mobilität V2X”. Für den schnellen Überblick sind die zweiseitigen Zusammenfassungen auf deutsch, französisch und englisch sowie die Schlussfolgerungen ideal. Und wer sich vertieft mit dem Projektprozess, den Ergebnissen und Schlussfolgerungen auseinandersetzen möchte, findet alles auf den rund 100 Seiten.